13. Winterzielfahrt und 44. Motrradfahrertreffen auf Schloss Augustusburg

Ausschreibung

Was war das denn - die 13. WINTERzielfahrt 2015 mutiert zur WINDzielfahrt !

Text: Joachim A. Schmidt (JAS) / Fotos: Heinrich Wack

Aber bitte schön, wie immer, der Reihe nach. Die Ausschreibung war gerade im Netz, da kam schon die erste Nennung.
Unsere konstante "Listen-Beobachtung" ergab eine Woche vor dem Start neun Fahrer im Feld. Wie immer wurden es dann, trotz einer Absage, immer noch 13 Teilnehmer im Ziel.
Nach den hoffnungsfrohen Schneeflocken und Temperaturen "zwischen den Jahren" signalisierte die Katastrophen-Journaille den Quasi-Weltuntergang durch Felix, Elon & Antonia. Zunächst stiegen die Temperaturen - somit konnte der Thermoboy außen vor bleiben und dann bestätigten sich die Sturmwindböen.
Ein Telefonat mit dem Zweirad-Rallye-Senior brachte uns dann pünktlich 18:01 die "ZANGE".
Nun machte unsere Navi-Offizierin aber "Betrieb". Alle überzähligen Ortsnamen von der eigenen Liste gelöscht, die Fahrt- und Reisegeschwindigkeitsdaten des kleinen MZ-Gespanns noch einmal abgeglichen, die geschätzte Zeit pro Kontrollstelle von Start über Zange bis zur Burg abgezogen, spendierten uns 410min mit 0,83km/min.
Da sollten doch 341km sicher zu erreichen sein. Also los. Bis zum 3. Buchstaben mußte es stur nach 270° gehen um die Windböen nur halb von vorne zu haben und nicht zu weit nach Norden abzutreiben.
Mit Start in BIW über Zschadraß und Altenburg nach Naumburg sollte mehr als die Tourhälfte erreicht sein. Verblüfft mußte festgestellt werden, daß die ständige Aufmerksamkeit auf Windböen, leichte Steigungen, die Motordrehzahl und die herrliche Umgebung (am Himmel "kreuzende" Zugvögel standen förmlich mit irrem Flügelschlag auf der Stelle) sehr beanspruchend war. Der Gegenwind führte dazu, dass bei der leichtesten Steigung der 4. Gang das Ende der Fahnenstange war.
Die Horizontlinie blieb trotz der dickschwarzen Wolken optimistisch hell. Am "Wendepunkt" drehte die Route einige Kilometer auf 180°, um dann auf 90° über Glauchau nach Eppendorf zu "fliegen" - die Sturmböen kamen jetzt seitlich ans Heck. Damit war die gesamte "Reisezeit" wieder neutralisiert und die "Burg der Begierde" um 15:42 erreicht.
Bei der stark windigen Zieleinfahrt die Fahrerkarte, die Kontrollbelege, das Nenngeld überreicht, meine "Katze" herzlich in den Arm genommen und Begrüßungswünsche getauscht.
Als "Burgsprecher" hatte sich Franz Wallisch wieder professionell eingebracht um etwas über die Fahrt, die Strecke, die Motivation und Eindrücke für die Burgbesucher zu übermitteln.
Nachdem das Gespann abgestellt, Helm ab und Ohren frei, kam erst die Realisierungsphase. Wir hatten es noch einmal geschafft. Auf dem Tacho standen 389 km also 0,85km/min (51km/h-super). Wieviel davon gewertet werden, ermittelt die Fahrtleitung.
Das war tatsächlich der "M.v.Brauchitsch - Kampf um Meter und Sekunden".
Größte Hochachtung zollen wir u.a. dem Sportler aus dem Frankenland, der seinen Vorjahresplatz verteidigen wollte und es realisiert hat, dem Gespannfahrer aus der Schweiz, sowie dem "Ruhrpottsportler" der Donnerstag erst über 150km "vorzieht" um überhaupt in das 8-Stunden-Raster zu gelangen.

Ein kleiner Randgedanke:
Im Ergebnis der letzten 25-j. Entwicklung merkt man bei dieser Zielfahrt sehr deutlich wie es in den "verblühten" Landschaften aussieht. Da gibt es Orte mit über 3000 Einwohnern, die nichts aber auch gar nichts mehr an Dienstleistungsgewerben haben. Da ist man übel dran, wenn beim Eintreffen der angedachte Kontrollpunkt nicht mehr aufzutreiben ist.
Schön, wenn sich dann wer findet, der einen Briefkopfbogen aktualisiert, mit Uhrzeit versieht und signiert.

Bleibt noch dem MC Görlitz ein großes "Dankeschön" zu sagen und zu hoffen, dass es im Januar 2016 von der Gesundheit her nochmals möglich sein wird, an der Winterzielfahrt teilzunehmen.

Ergebnisse
nach oben